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- Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv
- Jenaer Straße 1
- 99425 Weimar
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- Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv
- Jenaer Straße 1
- 99425 Weimar
Opening hours
Freitag: 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Die Bestände des Goethe- und Schiller-Archivs sind öffentlich zugänglich. Archivalien verfilmter Bestände sind in der Regel in Filmform zu benutzen. Aufgrund der konservatorischen Sorgfaltspflicht bedarf die Einsichtnahme in die Originale einer besonderen Begründung.
Electronic communication
Archive manager
Dr. Christian Hain (kommissarisch)
-
900,0 lfm
Inventory
-
18.-20. Jh.
Runtime
Archive history
Geschichte des Goethe- und Schiller-Archivs
Nach dem Tod des letzten Goethe-Enkels Walther Wolfgang von Goethe am 15. April 1885 ging durch dessen testamentarische Verfügung der Nachlaß des Dichters in das Eigentum der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach über.
Noch im selben Jahr gründete die Fürstin ein Goethe-Archiv. 1889 kam Schillers Nachlaß als Stiftung von Schillers Enkel und Urenkel, den Freiherren Ludwig und Alexander von Gleichen-Rußwurm, hinzu, und seither trägt das Archiv den Namen „Goethe- und Schiller-Archiv“.
Für den rasch anwachsenden Archivbestand, an dessen Erwerbung sich neben der fürstlichen Schatulle auch die 1885 gegründete Goethe-Gesellschaft mit erheblichen Beträgen beteiligte, ließ Großherzogin Sophie zwischen 1893 und 1896 den heutigen Archivbau errichten. Am 28. Juni 1896 wurde er eingeweiht. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs nannte das Archiv bereits etwa 35 persönliche Archivbestände sein eigen, neben den Nachlässen der Namensgeber weitere aus klassischer Zeit (darunter die von Herder, Wieland, Knebel, Riemer, Kanzler von Müller, Johann Heinrich Meyer und Bertuch) sowie aus dem späteren 19. Jahrhundert (u.a. Freiligrath, Immermann, Otto Ludwig, Fritz Reuter, Hebbel).
Wichtigste Arbeitsaufgabe des Archivs in den ersten Jahrzehnten, von der Großherzogin Sophie initiiert und gefördert, war die Weimarer oder Sophien-Ausgabe von Goethes Werken (1887-1919 in 143 Bänden erschienen), die bis heute die einzige vollständige Goethe-Ausgabe mit wissenschaftlichem Anspruch geblieben ist und in vier Abteilungen Goethes Werke, seine naturwissenschaftlichen Schriften, seine Tagebücher und Briefe umfasst.
Zwischen den beiden Weltkriegen gelangte eine längst notwendige Erschließung der Bestände nicht über Ansätze hinaus. Auch die Erwerbungstätigkeit stagnierte. Wichtigster Zugewinn war 1924 der Nachlaß Georg Büchners, der als Geschenk Anton Kippenbergs anlässlich seines 50. Geburtstags ins Archiv kam. Von 1925 bis 1947 wurde der Haushalt des Goethe- und Schiller-Archivs zu 48 % vom Lande Thüringen, zu 32 % von der fürstlichen Schatullverwaltung und zu 20 % von der Goethe-Gesellschaft bestritten; aus diesen Instanzen setzte sich auch die Verwaltungsgemeinschaft für das Archiv zusammen. Mit der systematischen Ordnung und Verzeichnung der Bestände konnte erst 1954 begonnen werden.
In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts gelangten die Nachlässe von Franz Liszt und Friedrich Nietzsche ins Goethe- und Schiller-Archiv. Weitere Nachlässe (vor allem von Wissenschaftlern) wurden in den 60er Jahren aus den Beständen der ehemaligen Thüringischen Landesbibliothek hinzugewonnen. Auch Bestandsabgleichungen mit dem heutigen Thüringischen Hauptstaatsarchiv kamen zustande.
Heute besitzt das Goethe- und Schiller-Archiv über 130 persönliche Archivbestände, hauptsächlich Nachlässe von Schriftstellern, aber auch von Gelehrten, Philosophen, Komponisten und bildenden Künstlern, 14 Archive von Verlagen, Vereinen und literarischen Gesellschaften (u. a. der Goethe-Gesellschaft, des Insel Verlags Leipzig und der Deutschen Schillerstiftung) sowie eine Autographensammlung, in der ca. 3000 Autoren vertreten sind. Aufgrund seines Bestandsprofils hat das Archiv den Charakter eines zentralen Archivs der deutschsprachigen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts. Seit 1953 den damaligen Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar (NFG) zugehörig, ist das Goethe- und Schiller-Archiv heute eine Fachdirektion der Klassik Stiftung Weimar.
Das Goethe- und Schiller-Archiv gliedert sich organisatorisch in zwei Abteilungen:
Die Abteilung „Medienbearbeitung und -nutzung“ ist für die Bewahrung, Erschließung, Ergänzung und Vermittlung der Bestände und die Betreuung der Besucher verantwortlich.
Seit seiner Entstehung versteht sich das Archiv als ein Zentrum der quellengestützten Goetheforschung und Editionsphilosophie. Die Abteilung „Editionen“ arbeitet an verschiedenen Forschungsprojekten, in deren Mittelpunkt Goethes Nachlass steht.