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2.020 lfm
Bestand
-
(15. Jh.) 1506-2011
Laufzeit
Archivgeschichte
Archivgeschichte
Im "Kleinen Stadt- und Bürgerbuch" (1594-1783) findet sich der erste Hinweis auf die städtischen Archivalien in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Im Juli 1635 werden die Unterlagen im Zusammenhang mit der Plünderung der Stadt durch kaiserliche Truppen erwähnt, wo "des Rats und der Stadt Briefe und Siegel, mit welchem hohe Obrigkeit diese Stadt begnadet, alle schendlich vernichtet" worden sind. Hieraus erklärt sich auch der auffällige Mangel an älteren Urkunden und Akten im Stadtarchiv.
Die Geschichte des Stadtarchivs und der städtischen Registratur ist aber erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zu verfolgen, als die Meininger Landesregierung 1839 die Verbringung der älteren, nicht mehr benötigten Akten in ein besonderes Stadtarchiv anordnete. Der große Stadtbrand im August 1840, der zweifellos auch die größte Menge älterer Akten vernichtete, und die nur notdürftige Unterbringung der Stadtverwaltung in den folgenden Jahren, verhinderte die Ausführung dieser Anweisung. Erst im September 1851 beschloss der Gemeinderat, das Stadtarchiv ordnen zu lassen. Ob eine wirklich brauchbare Ordnung zustande kam, muss dahingestellt bleiben.
Das Archiv befand sich in den Räumen des 1845/46 von Alexander von Heideloff erbauten Rathauses am Markt. Durch den Magistratsschreiber Fritz Patze erfolgte 1913 die erste Verzeichnung der Archivalien. Als das Rathaus für die aufstrebende Stadt zu klein wurde, bekam auch das Stadtarchiv ein neues Domizil. Ab 1923 diente das "Krugs-Hotel" in der Coburger Straße als Rathaus. Später wurden die Akten in das im Jahre 1928 eingeweihte Neue Rathaus am Bahnhofsplatz umgelagert.
Im Jahr 1938 bearbeitete der Sonneberger Oberlehrer Karl Reichmann nach einem neuen Ordnungsprinzip die Archivalien und stattete sie mit zuverlässigen Repertorien aus. Das System hatte aber den Mangel, dass es für Neuzugänge nicht erweiterbar war.
Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges drohte dem Stadtarchiv neues Unheil. Die wertvollen Bestände wurden in Luftschutzkeller ausgelagert. Die durch die Auslagerung herbeigeführte Unordnung beseitigte man 1947, aber das Archiv bedurfte dringend einer Neuordnung. Am 1. Januar 1952 wurde Dr. Ulrich Heß als erster hauptamtlicher Archivar eingestellt. Bis zum 1. November 1954 war er im Stadtarchiv tätig. Er führte das Provenienzprinzip ein, welches noch heute in unserem Archiv Gültigkeit hat.
Die Archivierung wurde Mitte der 1960er Jahre vom Rat der Stadt Sonneberg weitgehend eingestellt. Viele wertvolle Akten wurden lose auf dem Dachboden des Rathauses gelagert, die Archivräume degradierte man zu Abstellkammern. Durch einen massiven Wassereinbruch im "Alten Archiv" kam es auf den verstaubten historischen Akten zu einem akuten Schimmelbefall. Der untragbare Zustand des Stadtarchivs im Sonneberger Rathaus drängte Mitte der 1990ger Jahre zu einem schnellen Handeln. Nur durch eine aufwendige Rettungsaktion konnte der Archivbestand gesichert und erhalten werden.
Im Frühjahr 1996 wurde im Innenhof des Neuen Rathauses das Stadtarchiv als eigenständiges Gebäude projektiert. Am 10. Oktober 1996 erfolgte die Grundsteinlegung und im Spätherbst 1997 begannen die Umzugsarbeiten. Das neue Archivgebäude besitzt klimatisierte Magazinräume und beherbergt neben dem Endarchiv auch das Verwaltungsarchiv der Stadtverwaltung Sonneberg.
Mit der Festlegung einer eigenen Archivsatzung für das Stadtarchiv Sonneberg im Jahr 1996 und der Aktualisierung im Jahr 2003 wurde die Grundlage für die Archivarbeit geschaffen.
Seit dem Umzug in das neue Gebäude ist die Öffentlichkeitsarbeit ein wesentlicher Bestandteil der Archivarbeit. Schwerpunkte waren unter anderem die 650-Jahrfeier der Stadt im Jahr 1999, das 150-jährige Bestehen des Stadtarchivs im Jahr 2001, die 800-jährige Ersterwähnung des Namens Sonneberg im Jahr 2007 und die Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der Grenzöffnung im Jahr 2009.
Das Stadtarchiv Sonneberg ist Mitglied im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare und der Kommunalarchivare im Thüringer Archivarverband.
Zuständigkeit:
Das Stadtarchiv Sonneberg ist zuständig für die Erfassung, Sicherung, Verwaltung und Pflege der in der Verwaltung der Stadt Sonneberg und der eingemeindeten Ortschaften erwachsenen schriftlichen Unterlagen. Mit der Novellierung des Personenstandsgesetzes wurden im Jahr 2009 auch Personenstandsunterlagen aus Ortschaften übernommen, die an die Stadt Sonneberg angrenzen.
Das Stadtarchiv ist das Gedächtnis der Stadt. Es verwahrt Urkunden, Amtsbücher, Akten, Pläne, Karten, Fotos, Postkarten, Dokumentationsmaterial, digitale Datenträger, Sicherheitsverfilmungen und regionale Zeitungen, die im direkten Zusammenhang mit den geschichtlichen Ereignissen und der Entwicklung der Stadt Sonneberg stehen.
Die Sammlungen des Archivs werden laufend durch Sonderinventar, Nachlässe und Schenkungen von Privatpersonen, Vereinen und verschiedenen Einrichtungen ergänzt. Darüber hinaus verfügt das Stadtarchiv über eine Archivbibliothek.